Früher Rückstand nach Standard
Die Gäste aus Dortmund erwischten den besseren Start. Schon in der 11. Minute traf Rekordtorschütze Maximilian Podehl, nachdem Jan-Patrick Friedrich am zweiten Pfosten viel Platz hatte und den Ball querlegte. Für die SG ärgerlich: Die einstudierte Eckballvariante des ASC war bekannt – und trotzdem erfolgreich. Das Gegentor rüttelte die Hausherren wach. In der Folge übernahmen sie mehr Kontrolle, fanden aber kein Durchkommen durch die kompakte Gästeabwehr. Chancen von Albayrak, Dier oder Meyer blieben ungenutzt, und jeder geklärte Ball wurde vom ASC gefeiert wie ein eigenes Tor.
Verletzungspech und Zeitdruck
Die zweite Hälfte begann mit einem Rückschlag: Daniel Tews musste nach einem Zusammenprall und anhaltenden Kopfschmerzen vom Platz, für ihn kam Elias Butzkamm. Während die Minuten verrannen, erhöhte die SG den Druck. Dortmund kam kaum noch aus der eigenen Hälfte, doch die Abschlüsse waren zu unpräzise. In der 86. Minute köpfte Robin Klaas schulbuchmäßig, aber der Torwart des ASC klärte ebenso grandios – einer der wenigen Versuche, die wirklich gefährlich wurden.
Becker bringt neue Gefahr
In der Schlussphase zog Trainer Jonas Ermes seinen Joker: Marcel Becker, mit dem klaren Auftrag, brandgefährliche Standards zu schlagen. Eckball um Eckball flog nun in den Strafraum, und jedes Mal wurde es brenzlig für die Gäste.
Letzte Aktion, großer Jubel
Dann die Nachspielzeit: Schiedsrichter Patrick Holz kündigte die „letzte Aktion“ an, Becker trat von der Ecke an. Selbst Torwart Christian Bölker rückte mit nach vorne. Im Getümmel verlängerte Jan-Patrick Friedrich den Ball unglücklich an den Innenpfosten – der Abpraller zurück ins Spielfeld landete vor den Füßen von Eren Albayrak, der zum 1:1 einschob (90.+5).
Die SG-Fans unter den 275 Zuschauer explodierten vor Freude, Spieler und Betreuer stürmten den Platz.
Kurz darauf der Abpfiff – und auf Dortmunder Seite lagen die Nerven blank. Eine Rudelbildung und eine Rote Karte wegen Meckerns rundeten die Partie unrühmlich für die Gäste ab.
Stimmen & Fazit
„Wir haben eine neue Saison, aber der Wahnsinn bleibt der alte“, kommentierte Jonas Ermes mit einem Schmunzeln. Der Trainer lobte besonders die mentale Stärke seines Teams: „Die Resilienz dieser Mannschaft ist einfach unglaublich.“
Unterm Strich sahen die Zuschauer ein hochklassiges, intensives Oberligaspiel, das Lust auf mehr macht. Der ASC zeigte, warum er zu den Top-Teams zählt, die SG, warum man sie nie abschreiben sollte.
SG Finnentrop/Bamenohl – ASC 09 Dortmund 1:1
SG Finnentrop/Bamenohl: Christian Bölker, Christopher Hennes (77. Marcel Becker), Maximilian Humberg, Melvin Musangu, Daniel Tews (56. Elias Valentin Butzkamm), Nicolas Herrmann, Gordon Meyer, Nasim Chatar, Erik Dier (85. Marlon Zilz), Eren Albayrak, Maurice Danielle Werlein (72. Robin Klaas) - Trainer: Jonas Ermes
ASC 09 Dortmund: Joel Nickel, Jan Stuhldreier, Jan-Patrick Friedrich, Keanu Diskau, Anes Dziho, Lars Warschewski, Florian Rausch, Jannik Urban, Elias Boadi Opoku (66. Lucius Marcus Patrias), Maximilian Podehl, Rafael Camprobin (88. Josip Kopecki) - Trainer: Marco Stiepermann
Tore: 0:1 Maximilian Podehl (11.), 1:1 Eren Albayrak (90.+3)
Gelb-Rot: Jannik Urban (96./ASC 09 Dortmund/)